Das Schloss Nyborg war eine der bevorzugten Residenzen der dänischen Könige. Nach dem Dänisch-Schwedischen Krieg in den 1650ern wurde es zu einer Festung mit Wallsystemen und großen Bastionen ausgebaut, von denen noch heute Reste zu sehen sind. Auf der Königin-Bastion stehen vier 18-Pfund-Kanonen, Modell 1753, hergestellt nach Originalzeichnungen des Zeughausmuseums, und zwei originale 84-Pfund Granatenkanonen, System 1834.
In Nyborg ließen sich keine Brunnen graben, weshalb das Wasser von außerhalb geholt werden musste, als vor 800 Jahren die Stadt um die Burg herum entstand. Von der schönen Feldsteinbrücke aus dem Jahr 1834 am Ladegårdsvej sieht man den Fluss „Ladegårds Å“, der auf der Sohle eines schmalen Tunneltals aus der Eiszeit fließt. Vor vielen Jahren wurde das Wasser des Vindinge Å reguliert, so dass es über den Ladegårds Å nach Nyborg floss. Dadurch erhielt man Trinkwasser für die Stadt, Wasser für die Schlossmühle und für die Auffüllung der Burggräben. Die Mündung des Ladegårds Å in die Förde war durch einen niedrigen Damm versperrt. Das aufgestaute Wasser bildete den Ladegård-See, der bis an die Burg heranreichte.
Geht man auf dem Weg am Ladegårds Å entlang weiter, gelangt man zum Hjulby-See und zum Moor, die weiter westlich liegen.
An der Südseite des Ladegård-Sees sind die Überreste des Waldes zu sehen, der früher den Tierpark des Schlosses bildete. Die erhalten gebliebenen alten Eichen stehen bereits unter Naturschutz.
Geht man vom Schloss Nyborg durch das Ausfalltor unter dem Wall, hat man den breiten Wallgraben vor sich. Am entgegengesetzten Ufer strömt das Wasser vom Ladegård-See hinein. Ein Kanal führt das Wasser weiter unter dem Boden der Tore hindurch in den Schlosssee.
Wenn man durch das Tor zurück in Richtung Marktplatz geht, sieht man unter der Brücke das Wasser des Sees durch den Schlossgraben um die Bibliothekshalbinsel strömen und dann in entgegengesetzter Richtung in den Mühlengraben entlang der Slotsgade, am Marktplatz vorbei und durch die Schlossmühle. Vom Mühlengraben aus wurde das Trinkwasser der Stadt früher durch Rinnen aus ausgehöhlten Baumstämmen in Tröge geleitet, aus denen die Bürger das Wasser herauspumpen konnten.